35 Franzosen auf den Spuren ihrer hugenottischen Vorfahren zu Besuch in Schwalmstadt

Wie alle zwei Jahre stattete auch dieses Jahr am Himmelfahrtswochenende wieder eine Besuchergruppe aus der französischen Partnergemeinde Loriol Schwalmstadt einen Besuch ab. Passend zum Thema des Aufenthalts wurden die Gäste im DGH Frankenhain empfangen. Dort wurden ihnen nach der Begrüßung durch den ersten Stadtrat Lothar Ditter kleine Häppchen nach alten hugenottischen Rezepten von Frankenhainern in historischer Kleidung gereicht. Zur weiteren Einstimmung bekamen die Besucher und ihre Gastgeber von Falko Gombert, dem Vorsitzenden des Hugenotten- und Geschichtsvereins Frankenhain, einen kurzen Abriss der Entstehung des Dorfes durch die Ansiedlung der aus Glaubensgründen aus ihrer Heimat vertriebenen Franzosen.

Am Folgetag stand für die Vertiefung des Themas eine Führung in Kassel unter dem Aspekt Hugenotten auf dem Programm, gefolgt von einem Besuch des Museums im Hugenottendorf Wolfhagen-Leckringhausen, der durch einen musikalischen Vortrag deutscher und altfranzösischer Lieder in der dortigen Hugenottenkirche einen Höhepunkt fand.

Ein anderer Teil der französischen Gäste war zusammen mit den Gastgebern im Knüll unterwegs, um sich über die dort gepflegte alte Handwerkskunst zu informieren. Interessante Details zur Kunst des Teppichwebens gab es in Rückershausen in der dortigen Teppichweberei Habishaw; eine fachkundige Führung zum Thema Fischzucht inklusive Kostprobe folgte in der Forellenzucht Völkershain; Korbflechter Horst Pfetzing in Alheim- Sterkelshausen führte anschaulich und humorvoll die Kunst der Korbflechterei vor.

Am Ende des Tages kamen beide Gruppen  in Fritzlar  zum gemeinsamen Abendessen und gegenseitigen Erzählen zusammen, wobei sie nicht nur ihren Hunger stillten, sondern auch die Neugier, was die jeweils andere Besuchergruppe den Tag über erlebt hatte.

Ein gemütlicher Samstag mit privaten Aktivitäten in den Familien und dem abschließenden festlichen  Empfang durch die Stadt Schwalmstadt beendete den Aufenthalt der französischen Gäste, die früh am Sonntagvormittag die zwölfstündige Heimreise antraten.

Text: Susanne Reutter